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PURA MARYAM SOPHYAH
www.puramaryam.de / Berlin

REINKARNATION
Hildegard von Bingen
(1098 Bermersheim bei Alzey - 17.9.1179 bei Bingen)
Inhaltsverzeichnis - Alphabetisches Register - Seminare
O Kraft der Weisheit,
umkreisend die Bahn, die eine des Lebens, 
ziehst um das All die Kreise,
alles umfangend!
Drei Flügel hast du:
In die Höhe empor schwingt der eine,
auf der Erde müht sich der zweite,
und allüberall schwingt der dritte.
Lob sei dir, Weisheit, würdig des Lobes!

(aus dem Büchlein "Hildegard von Bingen -Lieder"',
Diogenes Vlg., Serie 'Kleine Diogenes Taschenbücher',
aus dem Lateinischen übersetzt
von Adelgundis Führkötter)

Ich war sehr berührt und überrascht, als mir diese Inkarnation genannt wurde, hatte ich doch bis dahin außer dem Namen selbst noch wenig über Hildegard von Bingen gewusst und mich überhaupt nicht mit ihr beschäftigt, denn Heilige interessierten mich wenig. Ich las daraufhin nun ein Buch über ihre Lebensgeschichte ("Alle Schönheit des Himmels" von Charlotte Kerner, Beltz und Gelberg Vlg.) und erkannte auch wieder (wie schon zuvor bei Königin Luise) sofort beim Blättern der Seiten, dass auch ihr das, was mir vermittelt wurde, gesagt worden sein muss. Vielleicht nicht alles und nicht so ausführlich, aber ich wusste es plötzlich! So gab das LICHT mir die Bestätigung der Authentizität. Ich hatte zweimal den Isenheimer Altar von Matthias Grünwald im Unterlinden-Museum in Colmar besucht. Nun erfuhr ich aus einer Broschüre darüber zum ersten Mal, dass auf einem der Altarflügel, im Hintergrund eines Bildes der Maria, das Kloster der Hildegard von Bingen auf dem Rupertiberg dargestellt worden ist, um den geheimen Zusammenhang zwischen ihr und Maria zu symbolisieren; denn  sie wurde damals für eine Inkarnation der Maria gehalten. Also glaubte man zu jener Zeit offensichtlich noch sehr verbreitet an Reinkarnation.

Mich berührt sehr, dass auch Hildegard Botschaften und Durchgaben vom LICHT erhielt, auch das hatte ich zuvor nicht gewusst - mir war zuvor aber vom Kosmos gesagt worden, dass ich in JEDER Inkarnation mit IHM verbunden und Channel war. Ich habe mir die Bücher über Hildegards 'Gesichte' später durchgelesen. Vieles ist mir noch fremd, aber es waren ja Botschaften aus jener Zeit für die Menschen jener Zeit, die sie auch verstanden. 
Kurz nachdem ich die Inkarnation erfuhr, erhielt ich "zufällig" eine Einladung zu einem Konzert in einer Berliner Kirche mit Musik von Hildegard. Es war eine seltsame, innige und dennoch fremde Musik.  Aber immerhin liegen dazwischen ja auch etwa 900 Jahre. Und mich berührte besonders, dass sich so viele Menschen dafür noch interessierten, denn die Plätze waren ausverkauft. Vielleicht waren auch sie alle einst dort, im Europa des 12. Jahrhunderts - denn wir kommen ja alle in großen Gruppen wieder, zu bestimmten Zeiten...

In eine ihrer Aufgaben kann ich mich jedenfalls sehr gut einfühlen. Sie hatte jedenfalls zu Kräutern und überhaupt allen Pflanzen sehr tiefe Beziehungen. Nicht nur habe ich selbst Kräuter immer sehr geliebt und mit Begeisterung gesammelt (was mir als Stadtmensch leider immer möglich war) und sie auch in Töpfen und Kästen auf dem Balkon angepflanzt, sondern sie auch besonders gern in der Küche verwendet und viele Jahre lang daraus Gewürz- und Kräuteröle, Ketchup, Soßen, eingelegte Gemüse, aromatische Essigsorten, Essenzen, alle möglichen Duftmischungen sowie Hautcremes, Badezusätze, Duftkissen, Räuchermischungen und sogar selbstgegossene Duftkerzen unter Zusatz von ätherischen Ölen hergestellt. Ich liebe ganz besonders ätherische Öle. Dabei fühlte ich mich oft wie im Rausch, konnte garnicht genug davon bekommen. Irgendwie hatte ich dabei aber immer das Gefühl, durch all meine Tätigkeiten den Kräutern in ihren Düften und Wirkungen nicht nah genug zu kommen. Ich spürte, es waren alles nur Aktivitäten im Außen, ich aber wollte ihnen in ihrem Wesen nahe sein - ein Sehnen, dass immer unerfüllt, ungesättigt bleiben musste!

Übrigens hatte ich eine Inkarnation, von der ich nicht weiß, wo und wann sie stattfand: Ich war eine "Kräuterhexe", und wurde wohl auch als solche verbrannt. Hier ist ein weiterer Zusammenhang zu Hildegard mit ihrer Liebe zu den Kräutern und Heilpflanzen: Von einer 'Prophetin' zur 'Hexe' war in früheren Kirchenzeiten oft nur ein kleiner Schritt. Ich weiß darum auch, dass Hildegard sehr mutig war.

Aber sie hatte noch andere Wesenszüge mit mir (und Thomas Müntzer 400 Jahre später!) gemeinsam, die ich vielleicht erst heute, so nach und nach, erkenne - ich kann ja immer nur von meinem gegenwärtigen Wissens- und Bewusstseinsstand ausgehen: 
Sie nahm nie ein Blatt vor den Mund und hatte den Mut, auch großen und mächtigen Männern die Stirn zu bieten, ja, sie konnte sich ihnen gegenüber auch durchsetzen (diese Gelegenheit hatte ich allerdings heute noch nicht). Die desolate Situation in der katholischen Kirche der damaligen Zeit hat sie so sehr beschäftigt, dass sie auch selbst Fahrten zu größeren Städten unternahm und vor den Kirchen zu den Menschen sprach, zu der damaligen Zeit für eine Frau, noch dazu eine Nonne, die ihr Kloster nicht verlassen durfte, eine Ungeheuerlichkeit! Dabei beklagte sie den Niedergang des Glaubens und die Abkehr der Mönche und Priester vom Weg, und sie ermahnte mit harten Worten die Menschen, sich auf GOTT zu besinnen und im Sinne der Lehren des Jesus CHRISTUS zu leben - ihre Reden sollten also die Menschen auf den Weg zum LICHT und zur LIEBE bringen. Nichts anderes tue ich heute! 
Ich bin mir ganz sicher, dass auch Hildegard (wie ja auch Thomas Müntzer) die Aufforderungen von GOTT selbst bekam, damit sie dies tue - denn auch sie brachte ja "Das WORT der Welt"! (Das wurde mir denn auch bestätigt, s.u.)

Interessant ist auch, dss Hildegard in ihren Schauungen viele Male eine 'Sophia' erwähnt, die GOTT ebenbürtig ist und auch an der SCHÖPFUNG teilhat, also GOTT-MUTTER. Sie sah Sophia als eine eigenständige Wesenheit, die immer auf der Erde war und den Menschen geholfen hat. Dies entsprach nicht den von der Kirche vertretenen Lehren; ich bin daher überzeugt, dass auch Hildegard einst die selben Informationen über sich erhielt, die auch ich in unserer Zeit erhalten habe.

Bei einem Elsass-Besuch im Jahre 1990, lange bevor an meine spätere Entwicklung zu denken war, besuchte ich ein sehr schönes Museum in einer alten Bücherei in Sélestat (einstmals Schlettstadt), die Bibliothèque Humaniste. Dort wird der Abdruck des Gesichts eines jungen Mädchens aufbewahrt, das zur Zeit der Hildegard gelebt hatte und als Pest-Tote begraben wurde; wie es damals bei den Opfern der Pest üblich war, wurde der Leichnam zur Desinfizierung mit Kalk bedeckt; dabei prägte sich das jugendliche Gesicht in dem später erhärteten 'Kalkmodel' so genau ein, dass nach dem neuzeitlichen Auffinden der Leiche das Gesicht durch Ausguß der Form mit Gips nachgebildet  werden konnte -  genauso wie die Körper der Opfer des antiken, durch einen Vesuv-Ausbruch untergegangenen  Pompeji in der erhärteten Asche in "Negativ-Abdruck " erhalten blieben und später, mit Gips ausgegossen, sich in ihren ursprünglichen Formen zeigten. Aber dieser Gesichts-Abdruck ist viel feiner als jene, er wirkt nahezu lebensecht. Es soll sich bei der Toten vermutlich um Adelheid von Büren handeln. Dieser lebensnahe Mädchenkopf mit den zarten Gesichtszügen hatte mich damals tief berührt. Nun erfuhr ich, dass es sich bei diesem Mädchen um eine Schülerin der Hildegard, eine Nonne aus ihrem Kloster, gehandelt haben soll, die Hildegard sehr geliebt hatte; das Mädchen musste aber auf Geheiß ihrer Eltern das Kloster verlassen und zurück nach Schlettstadt gehen, dem Wohnort ihrer Eltern, was beiden wohl großen Schmerz bereitet haben soll... 
So war bei meinem damaligen Erlebnis auf jeden Fall "Synchronizität" im Spiel, also eine geheime Verbindung zwischen zwei Ereignissen, die anscheinend 'zufällig' geschehen, aber im Geheimen durch einen tieferen Zusammenhang miteinander verbunden sind - den nur erkennt, wer davon weiß. Solche Synchronizitäten habe ich oft schon erlebt, aber immer erst in Nachhinein deuten können. In den letzten Jahren, da ich schon viel aufmerksamer lebe, wurden mir Zusammenhänge oft sofort bewusst. 
Doch ich WEISS heute, dass alles, was wir erleben, in einen solchen geheimen Zusammenhang verwoben ist: denn ich EMPFING, dass wir an keinen Ort auf der Erde kommen, wo wir nicht schon einmal waren, keinen Menschen treffen, den wir nicht schon einmal kannten und nicht einmal ein Tier treffen, dass wir nicht schon einmal kannten...

Es gibt viele Menschen, die meinen, dass sie einst MARIA, Hildegard von Bingen, ISIS usw. waren. Ich habe allein von drei Hildegards und 6 ISIS gehört,  und wahrscheinlich gibt es sehr, sehr viele mehr. Eine Freundin schätzte einmal, dass es etwa 10000 Menschen auf der Erde gäbe, die meinen, einst MARIA, und etwa 5000, die meinen, einst Jesus gewesen zu sein. Das liegt vermutlich daran, dass diese Wesenheiten immer "Archetypen" waren und dass dieses Muster in allen Frauen (und auch allen Männern - denn wir alle waren viele Male sowohl Frau als auch Mann) enthalten ist. So ist es nur natürlich, dass manch eine spirituelle Frau ein solcher Archetyp, der ja auch in ihr selbst verkörpert ist, zu sein meint. 
Vielleicht waren aber diese Frauen auch einst mit jenen Persönlichkeiten in ihren früheren  Inkarnationen zusammen und lebten dort und hatten vielleicht auch mit ihnen zu tun - die unbewusste Ahnung von einer bestimmten Inkarnation kann ja leicht den genauen Zusammenhang  verwischen - dennoch wissen sie im HERZEN, dass eine enge Verbindung mit diesen Wesen bestand... Wir inkarnieren ja immer in Gruppen, und all die Menschen, die zu den Zeiten der MARIA, der Hildegard oder der ISIS lebten, sind ja auch heute wieder da - man trifft ja eben immer nur die Menschen, die man schon einmal kannte!

Auch bedenkt: Jede als Frau inkarnierte Seele hat etwas von EVA - jede als Mann inkarnierte Seele ist Teil ADAMS. Und da ADAM und EVA EINS, also SEELENPARTNER waren und sind, sind auch die inkarnierten Menschen mit ihnen EINS. Somit ist jede Frau auch Teil der EVA, ISIS, Maria, Hildegard und allen anderen Inkarnationen, ohne sie deshalb selbst gewesen sein zu müssen.
DENN  AUCH  ALLE  ARCHETYPEN  SIND,  JEDE  FÜR  SICH,  INDIVIDUEN,  PERSÖNLICHKEITEN,  EINZIGARTIGE  SCHÖPFUNGEN  GOTTES,  JEDE  VON  IHNEN  MIT  EINEM  EINZIGARTIGEN  KOSMISCHEN  NAMEN  UND DER  DAMIT  VERBUNDENEN  AUFGABE.
(siehe dazu ausführlich unter "Fragen und Antworten")

In dem schönen Bändchen "Hildegard von Bingen - Lieder", Diogenes Verlag, Reihe Kleine Diogenes Taschenbücher, das mir vor längerer Zeit geschenkt worden war, das ich aber bis jetzt noch nicht gelesen hatte, steht folgendes:

Hildegard von Bingen, geboren 1098 in Bermersheim bei Alzey, hatte schon als Kind Visionen. Mit dem Liber Scivias, worin die Mystikerin ihre Geschichte und Gespräche mit Christus aufzeichnete, löste sie unter ihren Zeitgenossen gewaltiges Echo aus. Bedeutendste Persönlichkeiten wie Kaiser Friedrichs I. (Barbarossa) und Bernhard von Clairvaux traten darauf mit ihr in einen Briefwechsel. 1179 starb Hildegard in ihrem Kloster bei Bingen, wo sie mehr als 30 Jahre Äbtissin gewesen war.-

...Aus der Kindheit wird eine merkwürdige Begebenheit berichtet: Das Mädchen war hellseherisch veranlagt. Es liegen darüber durchaus glaubwürdige Berichte vor. Die Hellsichtigkeit verließ sie nie mehr, sondern steigerte sich im Laufe der Zeit...
...Die entscheidende Schicksalsstunde erzählt Hildegard selbst: "Im Jahre 1141 der Menschwerdung des Sohnes Gottes, Jesu Christi, als ich zweiundvierzig Jahre und sieben Monate alt war, kam ein feuriges Licht mit Blitzesleuchten von oben hernieder. Es durchströmte mein Hirn und durchglühte mir Herz und Brust gleich einer Flamme, die jedoch nicht brannte, sondern wärmte, wie die Sonne den Gegenstand, über den sie ihre Strahlen ergießt. Nun war mir plötzlich der Sinn der Schriften erschlossen, der Psalmen, des Evangeliums, der übrigen Bücher des Alten und Neuen Bundes. "...
...Sie selbst bezeugte eindeutig:"Ich sehe alles bis ins kleinste, aber ich vernehme es nicht durch die fünf Sinne meines Körpers. Meine Augen sind offen, keine Ekstase umfängt mich. Ich schaue es Tag und Nacht wachend und nicht träumend, aber oft todkrank und sterbendsmatt"...

...Sie selbst bezeichnet sich treffend als Posaune, die zwar einen scharfen Ton gibt, aber diesen nicht schafft, sondern ihn vom Bläser empfängt. Während ihrer mystischen Schau vernahm sie eine himmlische Stimme, die zu ihr sprach:" Schreibe es nach dem Willen dessen, der alles weiß, alles sieht, alles ordnet in den verborgenen Tiefen seiner geheimnisvollen Ratschlüsse. " Und wiederum hörte sie die Stimme vom Himmel: "Tue kund die Wunder, die du erfahren, schreibe sie auf und sprich." Vor diesem schweren Befehl bebte Hildegard zunächst erschreckt zurück. Es lassen sich für dieses Sträuben mehrere Gründe anführen. Die Nonne scheute sich zunächst, ihr Innerstes aller Welt kundzutun. Sie wollte ihre Seele nicht öffentlich entblößen...

...Sie züchtete in ihrem Klostergarten viele Nutz- und Heilkräuter. Sie sann über Wolken und Sterne, über den Wald und das Wasser nach. Auch Tiere und Steine interessierten sie lebhaft. Ihr Verhältnis zur Natur war nicht wissenschaftlicher Art, es war viel einfacher und tiefsinniger. Hildegard geriet über die Naturvorgänge mit elementarer Kraft in ein Staunen, dem sie mit einer großartigen Gebärde Ausdruck gab. ...
...Man meinte schon gegen ihre Schriften einwenden zu müssen, sie enthielten Beschreibungen über das Geschlechtsleben, die einer Klosterfrau unwürdig seien. Solche Einwände entspringen einer bloßen Prüderie, während Hildegard von einer heiligen Natürlichkeit erfüllt war, die wahrhaftig nichts mit der zeitgenössischen Schamlosigkeit zu tun hatte...

...So ungewöhnlich dies alles war, das Ungewöhnlichste von allem, was Hildegard tat, war es noch nicht. Sie vollbrachte noch eine weitere Tat, für die uns jede Vergleichsmöglichkeit fehlt. Hildegard war Benediktinerin und lebte als solche innerhalb der Klausur des Klosters... Eines Tages aber ging sie kühnen Schrittes auf Reisen, ging hinab zum Rhein, fuhr stromaufwärts nach Mainz und Seligenstadt und besuchte hernach auch Würzburg und Bamberg. Vier solche Reisen unternahm sie, die sie nach Köln und auch ins Schwabenland führten... In ihrem schwarzen Benediktinerinnenhabit trat sie, die sich schon im reiferen Alter befand, auf den öffentlichen Marktplätzen auf und predigte dem herbeiströmendem Volk. Das war ein einmaliges Schauspiel. Nie hatte Hildegard um Erlaubnis gebeten, und niemand hatte sie ihr gegeben. Sie erhob ihre Stimme, weil sie vom Heiligen Geist dazu getrieben worden war... Mit einer Wucht ohnegleichen richtete sich ihre Rede gegen die Weltpriester und auch gegen die Ordensleute, in der auch für unsere heutige Zeit geltenden Erkenntnis: Beim Klerus beginnt der Verfall, und beim Klerus muss zuerst die Genesung einsetzen. Wörtlich verkündete sie das göttliche Strafgericht: "Fürsten und verwegenes Volk werden über euch herfallen, euch vertreiben und eure Reichtümer wegnehmen, weil ihr die Pflichten eures Priestertums nicht wahrgenommen habt. Ich sehe ein aus der Scheide gezogenes Schwert in der Luft schweben. Die eine Schneide ist gen Himmel und die andere zur Erde gerichtet." Die Worte, mit denen Hildegard die Zuchtlosigkeit der damaligen Zeit geißelt, lassen sich kaum überbieten...
...Man kann von diesen Bußpredigten Hildegards nicht sprechen, ohne dabei an unser Jahrhundert zu denken. Wir leben in einer ähnlichen Zeit. Das verwandte Geschehen von damals und heute kann garnicht übersehen werden. Auch in unserer Zeit herrscht eine vielfache Verwirrung, die tief in die Kirche eingedrungen ist und das einfache Volk mannigfaltig verunsichert. Es hilft uns wenig, darüber zu klagen, dass wir gegenwärtig keine Heilige Hildegard unter uns haben. Das ist ein unnützes Gejammer. Vielmehr gilt es klarzumachen: Damals trat eine Frau als Retterin der Zeit auf, und heute, da eine von den Männern politisch regierte Welt in den Abgrund zu versinken droht, müssen ebenfalls Frauen aufstehen und sich als rettende Gestalten erweisen...
...Wir versuchen eine Würdigung Hildegards zu geben...erinnern wir an eine Tagebuchnotiz von Ida Friederike Görres: "Es ist sehr die Frage, ob ein Mensch wie die Heilige Hildegard z.B. heute ein normales Noviziat passieren könnte, ohne als untauglich entlassen zu werden." Wenn die Frage bejaht werden müsste, so würde dies gegen unsere Institutionen und nicht gegen Hildegard sprechen. In aller Nüchternheit sei es gesagt: Hildegard war eine souveräne Persönlichkeit. Von ihr schrieb einst Döllinger:"Sie ist eine in der ganzen christlichen Geschichte einzig und unerreicht dastehende Erscheinung. So hoch wie sie hat nie ein Prophet sein Ansehen gebracht, so allgemeinen Glauben und uneingeschränkte Verehrung hat nie ein Heiliger gefunden." Sie wurde keine von Legenden umrankte Gestalt. Hildegard war eine herbe, in hellem Licht dastehende Persönlichkeit, die unbeirrt ihren Weg ging... Vor allem war Hildegard eine Frau. Sie lebte lange vor dem Zeitalter der Gleichberechtigung der Geschlechter. Die Frau war damals noch auf den zweiten, wenn nicht gar auf den dritten Platz innerhalb der menschlichen Gesellschaft verwiesen. Hildegard schob diese Vorurteile mit einer kühnen Handbewegung auf die Seite. Sie erhob zu einer Zeit, da die Frau zum Schweigen verurteilt war, ihre Stimme, mochte dies nun der damaligen Vorstellungswelt entsprechen oder nicht. Hildegard meldete sich, weil sie ein vordringliches Wort zu sagen hatte, und veschaffte damit den Frauen einen neuen Respekt...

Mir kommt vieles davon bekannt vor. Statt der Tauglichkeit für das Noviziat könnte man heute die Frage nach der Tauglichkeit für den Öffentlichen Dienst stellen...

Übrigens... 'Hildegard' steht auch heute auf und unterrichtet in KLAREN und schonungslosen Worten, u.a. auch in Köln, denn heute wie früher war ihre AUFGABE, "das WORT der Welt zu bringen"...

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