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PURA MARYAM SOPHYAH
www.puramaryam.de / Berlin

REINKARNATION
Jeanne d'Arc, die Jungfrau von Orléans
geb. 6. Januar 1412 ?/ gest. 30. Mai 1431
Inhaltsverzeichnis
- Alphabetisches Register - Seminare

Sie war eine der ersten Inkarnationen, die GOTT mir im Jahre 1997 nannte, und doch ließ ich sie ganz unbeachtet, nachdem ich mich kurz mit ihrer Biographie beschäftigt hatte, weil eine damalige Freundin meinte, sie selbst wäre es einst gewesen. Damals war ich in meinem GLAUBEN noch nicht ganz sicher und konnte noch zweifeln... Jeanne war mir auch sehr fremd - und weil mir ihr Sterben auf dem Scheiterhaufen so grausig war, ließ ich sie leichten Herzens beiseite... 

Erst viel später, im Juli 2004, wurde ich wieder an sie erinnert, und nun war mir plötzlich ganz klar, DASS ICH SIE WAR und dass ich sie nicht länger verschweigen durfte, vor allem nicht vor mir selbst, denn sie ist ein wichtiger Teil meines DA-SEINS.

GOTT hatte mir gesagt, dass ich immer Kontakt mit IHM hatte, in jeder meiner Inkarnationen. Und in jeder meiner Inkarnationen erfüllte ich meine EWIGE, SCHÖNE AUFGABE: 

Das WORT der Welt bringen.

Und wie wunderbar erfüllte Jeanne diese AUFGABE in ihrem so kurzen, nur etwa 19jährigen Leben! 
Auch sie war, wie so viele meiner Inkarnationen, von dem Nymbus des Wunderbaren umgeben, und auch besonders für sie trifft zu, was GOTT mir einst sagte, dass wir - also die engste Gruppe von Menschen, mit denen ich wieder und wieder zusammen inkarnierte - immer von Legenden umwoben waren und dass über uns immer Lieder gesungen wurden...
Warum war das so? Weil wir immer die LIEBE brachten und das LICHT, weil wir also immer REVOLUTIONÄRE waren im schönsten Sinne, RREVOLUTIONÄRE DER HERZEN, und dadurch immer auch die HERZEN der Menschen berührten.

Über die geschichtlichen Ereignisse:

Jeanne wuchs auf in Domremy, einen kleinen Dorf an der Maas im Lothringer Hochland. 
Auch hier wieder empfinde ich, über die Zeiten hinweg, den Hauch der Synchronizität, den tief verborgenen, inneren  Zusammenhängen, die nur der sieht, der das GANZE kennt - hatte ich doch zu Beginn meiner Gymnasialjahre, als Französisch als zweite Fremdsprache gelehrt wurde, eine französische Brieffreundin, die nicht weit davon, in den Vogesen, lebte. Und auch das nahe Elsass habe ich spontan so geliebt, dass ich dort mehrere Male den Urlaub verbrachte, und jedesmal fühlte ich mich, als käme ich zurück nach Hause... und das Lied über 'Straßburg, die wunderschöne Stadt,' ließ mein HERZ als Kind in seiner unbedingten Endgültigkeit, dass der Sohn nun sterben müsse, tief-tieftraurig werden... Sicherlich wurde ich nicht nur einmal in jenes Land geboren...

(Bei meinen Schilderungen der geschichtlichen Tatsachen stützte ich mich auf das Buch 'Jeanne d'Arc' von Herbert Nette, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, 1977):
Jeanne hatte Visionen und hörte die Stimme GOTTES und die Stimmen ihrer Schutzheiligen, der Heiligen Katharina und der Heiligen Margareta, die sie sehr liebte, insbesondere liebte sie auch MICHAEL. 
Nach dem Wunsch GOTTES begab sie sich nach Chinon zum Dauphin, Charles VII. de Valois, dem noch ungekrönten König von  Frankreichs, um ihm zu helfen, das Königreich wieder zu Einen und den Thron zu besteigen. Frankreich war zu jener Zeit zur Hälfte besetzt von den Engländern, mit denen immer noch der mehr als 'Hundertjährige Krieg' (1339 - 1453) im Gange war, den zu beenden schon Birgitta von Schweden nach dem Willen GOTTES die beteiligten Könige - leider erfolglos - ermahnt hatte. 
Kein Mensch, sagte Jeanne, könne dem Dauphin helfen, außer ihr, und das geschehe auf Wunsch und mit der Hilfe GOTTES. Entgegen allen Erwartungen wurde sie vom Dauphin empfangen und erweckte in ihm die Hoffnung eines Sieges. An der Spitze eines Heeres, in einer Rüstung auf ihrem Pferde sitzend, bewaffnet mit einem Banner und einem Schwert (das ihr in einer Kapelle der Heiligen Katharina entdeckt worden war und symbolisch für das LICHT-Schwert MICHAELS stand), entfachte sie in den Männern MUT, Zuversicht und Vertrauen in ihren Erfolg, und so geschah es, dass die Franzosen über die Engländer siegten und Orléans befreiten, wie auch Reims, die uralte Krönungsstadt der französischen Könige, und dort wurde Charles, wie GOTT es gewünscht hatte, zum König von Frankreich gekrönt. 

Einige Zeit später wurde Jeanne durch den König eine ehrenvolle Auszeichnung zuteil, indem sie und ihre Eltern und Brüder mit der gesamten Nachkommenschaft in den Adelsstand erhoben wurden. In den Akten jener Zeit, die noch keine festgelegte Namensidentität kannte, sind die Namen d'Arc, d'Ay, Darc, Tarc, Dare und Day zu finden (vielleicht beruhen diese Versionen z.T. auf Schreibfehlern der Kopisten). 

Bei dem später folgenden Kampf um die Stadt Compiegne im Tal der Oise jedoch geriet Jeanne in die Gefangenschaft der Burgunder, wie ihr die Stimmen der Heiligen zuvor gesagt hatten, und später - vermutlich durch Verrat und Intrigen (selbst die Rolle des Königs war zweifelhaft) - in die Hände der Engländer, die sie als ihre ärgste Feindin ansahen und unbedingt vernichtet sehen wollten. Das sollte aber die Kirche für sie tun. So kam es 1431 in Rouen zu einem Prozess durch die Inquisition, in dem sie als vermeintliche Ketzerin, Zauberin oder Hexe angeklagt wurde, wobei ihre Verurteilung offenbar schon beschlossene Sache war. 
Am 30. Mai 1431 wurde sie zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt und anschließend auf dem Marktplatz von Rouen verbrannt. 

Fünf Jahre nach ihrem Tod, am 7. November 1455, fand in der Kathedrale Notre Dame in Paris auf Betreiben ihrer Familie und Freunde der Rehabilitierungsprozess statt. In der Zwischenzeit waren die Engländer besiegt worden und Frankreich war frei. Am 7. Juli 1456 fand in Rouen die feierliche Urteilsverkündung statt, mit dem Ergebnis, dass der Inquisitionsprozess und seine Urteile 'Lüge, Verleumdung, Bosheit, Widerspruch sowie offenbaren Irrtum im Rechte und in der Sache enthalten' und 'null und nichtig sind' und Jeanne nun 'gereinigt und frei von jedem Schimpf und jedem Makel' befunden wurde. 
Aber erst 1909 wurde Jeanne vom Papst selig gesprochen und am 16. Mai 1920 erfolgte ihre Heiligsprechung. 

Über Jeanne d'Arc und ihre Aufgabe:

Jeanne war Jungfrau, das war zu jener Zeit und in ihrem Falle wichtig und wurde bei ihr wohl auch überprüft, denn es galt damals die Vorstellung, dass nur Jungfrauen vor den Einflüssen des Teufels geschützt seien. Ihre Jungfräulichkeit galt also als direkter Beweis der Wahrheit ihrer Visionen und Stimmen. 

Diese Auffassung jedoch beruhte auf einer willkürlichen Verfälschung der Kirche, welche Sexualität generell, besonders aber die Sexualität der Frauen, mit Sünde gleichsetzte. Jungfräulichkeit ist aber keine Frage des Körpers, sondern eine Qualität des GEISTES, der LIEBE. Sie bedeutet REINHEIT und UNBERÜHRTHEIT von menschlichen Schwächen, vom Dunkel negativer Gedanken und Gefühle. Diese 'JUNGFRÄULICHKEIT' erreicht der Mensch durch vollkommene Reinigung und Läuterung seiner Gedanken und Gefühle. Nur wir selbst sind es, die diese unsere 'JUNGFRÄULICHKEIT' verunreinigen - und nur wir selbst können sie wieder herstellen! Nicht etwa die geschlechtliche Liebe als solche, als Ausdruck unserer Sexualität, verunreinigt uns, sondern die Art und Weise, wie wir zu ihr stehen und was wir mit ihr geistig und seelisch verbinden. 
Die WAHRE REINHEIT schaffen wir also - Männer wie Frauen - in unseren HERZEN!

Für die Kirche war aber erst einmal jeder direkte und persönliche Kontakt von Menschen mit dem GÖTTLICHEN eine Gefährdung ihrer eigenen Machtstellung als Mittler zwischen Himmel und Menschen - Priester sind nämlich eigentlich garnicht nötig, damit wir mit GOTT sprechen können. JEDER Mensch kann das selbst - und jeder Mensch kann GOTT selbst um VERGEBUNG bitten und CHRISTUS um das Heilige Abendmahl... Ja, der intime Kontakt zu GOTT in unserem Herz-Chakra ist sogar unser aller-ureigenstes RECHT, unser GEBURTSRECHT! 

Jeanne d'Arc zeigte den Menschen, dass GOTT zu uns spricht. Und sie sagte auch, dass JEDER es könne. 
Sie zeigte, dass es gilt, den einen richtigen Moment zum Handeln zu nutzen, den der GÖTTLICHE PLAN vorgesehen hat, den aber die Menschen aus Unwissenheit und Blindheit nicht mehr erkennen können. Vor allem zeigte sie durch ihr eigenes Beispiel, dass BEGEISTERUNG und GLAUBE jedes Ziel, auch das scheinbar aussichtsloseste, erreicht.
Flammende Begeisterung und feste Erwartung versetzt uns in die Lage, ALLES zu erreichen, ungeachtet aller Hindernisse und Widerstände. 

Jeanne LEBTE ihren GLAUBEN und setzte ihn unmittelbar in die materielle Wirklichkeit um. DAMIT setzte sie einen LICHTPUNKT in das tiefe Dunkel jener Zeit, wahrhaft ein FEUERZEICHEN!

Warum wurde sie aber verbrannt und von GOTT nicht errettet? Um den Menschen der damaligen und späteren Zeit zu zeigen, dass sie absolut FEST in sich selbst war und nicht zweifelte - um zu zeigen, dass die direkte und persönliche Offenbarung GOTTES die eigentliche REALITÄT ist, dass das Wissen um diese REALITÄT es WERT ist, dafür alles Menschlich-kleine als unwichtig anzusehen, selbst dafür zu sterben. 
Kurze Zeit vor ihrer Gefangennahme hatten ihre Schutzheiligen zu ihr gesprochen und sie auf ihre Gefangennahme vorbereitet, und sie hatten gesagt, es müsse so sein... das war auch mir einmal gesagt worden, zu einer Zeit, als ich noch nicht viel eigenes ERFAHREN kannte - während einer Rückführung, einer Rückschau auf mein bisheriges Leben, von meiner Großmutter: Alles, was ich Dir antat, musste so sein... heute weiß ich, dass man selbst es sich alles genau so gewünscht, genau so ausgesucht hatte, bevor die Inkarnation begann...

So sehe ich hier auch eine direkte Parallele zwischen Jeanne d'Arc und Thomas Müntzer, der vielleicht ein halbes Jahrhundert nach ihrem Sterben geboren wurde. Auch er scheiterte scheinbar, auch er starb auf furchtbare Weise - nach einer entsetzlichen Folterung wurde er enthauptet und sein Andenken danach für viele Jahre in die Vergessenheit gezwungen - und auch das musste so sein... Denn nichts geschieht, was nicht geschehen soll und so zuvor beschlossen worden war. 
Manchmal braucht eine menschliche LEBENS-LEISTUNG ein 'Ausrufezeichen'...

Dieses Ausrufezeichen setzte auch Jeanne d'Arc ihrem Leben: Es ging darum, in der Erfüllung ihrer AUFGABE unbedingte WAHRHEIT zu LEBEN - UM JEDEN PREIS!

Jeanne hatte ja die Chance, ihr Leben zu retten, indem sie nämlich erklärte, dass ihre Visionen, ihr Kontakt zu ihren Schutzheiligen und zu GOTT, unwahr wären. Nach Verkündung des Urteils hatte sie eine solche Erklärung unterschrieben, denn ihr Entsetzen vor dem Feuertod war groß. Dann aber hörte sie, dass sie lebenslänglich in den Kerker sollte, und sie fühlte sich verraten. Und plötzlich wurde ihr KLAR, dass sie mit ihrer Lüge ja auch GOTT und die WAHRHEIT verraten hatte. Und nun erfüllte ihr HERZ eine außerordentliche FESTIGKEIT, absolute ENTSCHLOSSENHEIT und STÄRKE, und sie nahm die Erklärung zurück und damit die Konsequenz, den Tod auf dem Scheiterhaufen, an.

Durch ihr Beispiel zeigte sie die Relativität irdischen Schreckens, der zwar momentan schmerzt, aber gleichzeitig die STUFE zur  Überwindung der Finsternis (= Unwahrheit, Lüge, Täuschung, Eigennutz, Machtgier, Ausbeutung, Versklavung) ist, und dass, wenn man der Finsternis widersteht, man sich direkt GOTT HINWENDET, was nicht nur im Denken und Fühlen, sondern insbesondere durch die TAT geschieht!

UND NUR DIESES FESTE STEHEN ZU GOTT ERHEBT WAHRHAFT - und dieses ERHEBEN ist direkte, ganz konkrete STEIGERUNG DER SCHWINGUNGSFREQUENZ, die unserem GESAMTEN SEIN eine weitaus HÖHERE QUALITÄT verleiht! Nur dies ist BEFREIUNG von allen Ketten, allen Fesseln, also von der äußeren und inneren Sklaverei - der Sklaverei des materiellen Seins, des Geistes, der Herzen und des TUNS! Nur dies sind die SCHÄTZE, die wir niemals verlieren, denn wir nehmen diese Schwingungsfrequenz mit, über den physischen Tod hinaus, in die Geistige Welt und wieder die nächste Inkarnation und wachsen daran fort!

Vielfach wurde angenommen, dass Jeanne den Nationalismus in Frankreich begründete, und sie wurde auch von den französischen Nationalisten, insbesondere denen des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, dafür verehrt und für ihre Zwecke benutzt. Wie ich heute weiß, hat Jeanne mit ihrem glühenden Eintreten für das Königstum tatsächlich die Wurzeln für das Nationalgefühl in Frankreich gelegt, welches es vorher so nicht gab, und das war Teil ihrer AUFGABE: denn es gehört zum unabdingbaren Entwicklungsweg menschlicher Gesellschaften, alle Stadien der Gesellschaftsform durchlebt zu haben - und dazu gehört auch der Nationalismus. Ohne vorangegangenes Nationalgefühl, dem "ICH", kann eine Gesellschaft nicht zum "DU" und zum "WIR" schreiten. Auch das war Teil von Jeannes wichtiger AUFGABE: Die Vorbereitung eines Vereinten Europas, wozu ich auch in späteren Inkarnationen auf die eine oder die andere Weise beitrug, so als die Heilige Birgitta von Schweden, als Katharina di Medici und Königin Luise von Preußen; siehe dazu auch meine Vision über die Rolle 'Preußens' bzw. Berlins und Deutschlands in einem zukünftigen erweiterten Vereinten 'Europa'.

Ist es nicht ein merkwürdiger "Zufall", dass die Wesenheit, die Jeanne d'Arc, genannt die Jungfrau von Orléans, war, etwa 100 Jahre später als Katharina di Medici Königin von Frankreich war (Katharina war der Name einer von Jeanne's Schutzheiligen, so wie auch Marguerite, deren Namen eine Tochter Katharinas trug...), und noch einmal etwa 100 Jahre später die "Herzogin von Orléans", Elisabeth Charlotte?

Eine Annäherung an Jeanne nach Zeugnissen Anderer

(Hier folgen - z.T. sinngemäß - einige Bemerkungen über Jeanne d'Arc's Persönlichkeit und geschichtliche Rolle, entnommen dem bereits oben erwähnten Buch 'Jeanne d'Arc' von Herbert Nette, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, 1977; hauptsächlich handelt es sich um Zitate aus den vollständig erhaltenen Prozessakten:)

Über ihre Persönlichkeit, wie Zeitgenossen sie schilderten:
Nach den Schilderungen (von Zeitgenossen. M.) war Jeanne ein kräftiges Mädchen, gedrungen, aber gut gewachsen, mit bäuerlichem Gesicht, sehr dunklem Haar und üppiger Brust; Jeanne war des Lesens und Schreibens unkundig - als "Unterschrift" unter einem von ihr diktierten Brief findet man noch heute ein mit Wachs befestigtes fast schwarzes Haar; ihr Arzt betonte, sie sei auffallend schmal in den Hüften gewesen. Bei aller Kraft und Robustheit hatte sie, obwohl ihre männliche Haltung hervorgehoben wurde, durchaus weibliche Züge und einen gewissen Charme. Ihr Richter nannte sie sehr subtil, von einer weiblichen Subtilität, und es wurde erwähnt, dass sie eine sanfte Stimme "nach Art der Frauen ihres Landes" hatte. Wie ihre Stimme waren auch ihre Figur und Sensibilität die eines jungen Mädchens, wofür das Französische den nicht entsprechend übersetzbaren Ausdruck 'pucelle' hat; so wurde Jeanne d'Arc ja auch 'Jeanne la pucelle' genannt. 
Es wurde nicht erwähnt, dass sie schön gewesen sei. Sie lachte gern und weinte nicht selten, ja sie 'floss über von Tränen' - beim Gebet, bei der Beichte, beim Anblick der Gefallenen, aber auch, wenn sie verwundet wurde. Sie war lebhaft und fröhlich, liebte den Verkehr mit Kriegsleuten und vornehmen Herren und zeigte dabei Züge weiblicher Koketterie. 

Sie war wohl schon einmal verliebt gewesen. Sie rühmte sich ihrer Fertigkeiten im Nähen und Spinnen, hatte auch ein Vorliebe für schöne Pferde und prächtige Kleidung. Sie war gesund, aß wenig und trank sehr selten Wein, mit Wasser verdünnt. Sie hielt starke Strapazen aus und hatte weder etwas Krankhaftes, noch Dämonisches.
Als merkwürdig ist erwähnt, dass von ihr keine sexuelle Anziehung ausging, was mit der Scheu vor ihrer Jungfräulichkeit und dem Respekt vor ihrer Sendung nicht hinreichend erklärt ist, und selbst die Männer, die mit ihr eng zusammenlebten und während der Kriegszüge nachts an ihrer Seite schliefen, beteuerten, dass sie ihren guten Wuchs und ihre schönen Brüste zwar gefällig wahrgenommen hatten, aber nie eine Begierde gespürt und als Weib nach ihr verlangt hätten.

Ungewöhnlich waren ihre Klugheit und Schlagfertigkeit, ihre 'blitzende Intelligenz', sowie ihr erstaunliches Gedächtnis und ihre überlegene Geistesgegenwart. So demütig sie sich zu Gott bekannte, so keck und humorvoll konnte sie spitzfindigen Fragen begegnen. 

Ihr Persönlichkeit war sehr komplex. Sie, zuvor ein frommes, sanftmütiges und fleißiges Mädchen, ihren Stimmen hingegeben, wurde in unwahrscheinlich kurzer Zeit zu einer Kriegerin, deren Energie, physischer Mut und ungestümer Tatendrang die Soldaten mitriss und den Feldherren und Diplomaten manchmal fast lästig war. Es ist bezeugt, dass sie im Gefecht immer vorn war und, wenn es den Rückzug zu decken galt, als Letzte standhielt. Dabei besaß sie durchaus nicht die Gewissheit, dass sie nicht fallen würde. Dennoch war sie keine 'Amazone'. Sie selbst sagte darüber: "Meine Fahne war mir viel, viel lieber als mein Schwert. Ich trug die Fahne immer selbst, wenn ich den Gegener angriff, um zu vermeiden, einen zu töten. Niemals habe ich einen Menschen getötet." 
Obwohl sie etwas Heroisches hatte, waren Erbarmen und großherzige Güte Grundzüge ihres Wesens. Da war der todwunde englische Soldat, dessen Kopf sie in den Schoß nimmt und dem sie den letzten Trost spendet. Und noch im letzten Moment, schon in den Flammen, dachte sie nicht an sich, sondern an den Mönch, der ihr bis zum Ende beistand, und den sie bat, sie nun zu verlassen. 
Zu dieser noblen Selbstlosigkeit gehörte ihr völliger Mangel an Egoismus. Nie hat sie je das Geringste für sich gefordert. Jede Verherrlichung ihrer Person war ihr zuwider. Sie lehnte es ab, als Wundertäterin zu gelten, und wies die Frauen, die die Hufe ihres Pferdes berühren wollten, unwillig zurück. 

Über ihre geschichtliche Rolle, nach Ansicht späterer Menschen: 
George Bernard Shaw nannte Jeanne d'Arc eine 'Kriegsheilige', indem er auf die Paradoxie, die in dem Wort liegt, hindeutete. Der Autor nennt sie eine Prophetin, die zur Märtyrerin wurde. Sie konnte den Enthusiasmus ihres Sendungsglaubens auf ihre Mitstreiter übertragen. Gewiss befand sie sich in einer, von ihr unbewusst genutzten Übereinstimmung mit den kollektiven politischen und religiösen Stimmungen und Strömungen ihrer Zeit und Umwelt. Doch bleibt das Wunder, dass ein Bauernmädchen, von Mitleid mit dem König und dem Elend ihres Volkes ergriffen, klarer als die Großen des Landes erkannte, was in der verzweifelten Situation zu tun war (Der Autor glaubte erklärterweise nicht an ihre Visionen, sondern sah sie als 'Projektionen ihrer eigenen Wünsche und Ziele' an. M.).
Nie war sie eine Oberbefehlshaberin oder irgendeine andere Art von militärischer Führerin. Sie hatte keinen militärischen Rang und hatte niemals ein wirkliches Kommando inne. Die außerordentliche Wirkung, die sie an der Spitze der Truppen auf diese ausübte, wurde eine Weile von der königlichen Regierung unterstützt, bis die Visionärin nicht mehr in ihr politisches Konzept passte. Schon vorher hatte sie öfters den Widerstand der Militärs zu spüren bekommen, und zu den strategischen Beratungen wurde sie, mit einer einzigen Ausnahme, nicht zugezogen. 

Ob Jeanne d'Arc Frankreich gerettet hat, wie vielfach französische Autoren meinten? Eine Antwort darauf wäre nicht möglich, meint der Autor. Ebenso sieht er sie nicht als Begründerin des Nationalismus, und auch nicht, wie Shaw, als erste Protestantin. Der Autor meint, dass sich bei ihr religiöse und patriotische Gefühle vermischten, dass für sie das französische Reich gleichbedeutend mit dem Reich Christi und der französische König der Beauftragte Gottes war und er meint:
"Ebensowenig war sie eine Vorläuferin des Protestantismus. Sie verweigerte sich zwar dem priesterlichen Anspruch, sich zwischen sie und Gott, mit dem sie sich in unmittelbarem Kontakt fühlte, zu stellen. In diesem einzigen Punkt - so sahen es die Richter vom Standpunkt des Dogmas zu Recht - stellte sie das eigene, sich auf Gott berufende, Urteil eines einzelnen Sterblichen gegen die in Jahrhunderten erprobte Weisheit und Erfahrung der Kirche. Aber trotzdem fühlte sie sich als gläubiges Kind der christlichen Kirche,  an deren Bestand und Zustand zu rütteln ihr nie in den Sinn gekommen wäre. Es war ihr singulärer Fall, ihre Einsamkeit mit Gott, für die sie bis zuletzt einstand." 

Und er zitiert den Regisseur Robert Bresson, der, als er gefragt wurde, ob sein Film von 1962, 'La Passion de Jeanne d'Arc', zur Erklärung für Wesen und Wirkung der Heldin beitrage, zur Antwort gab, "Größe erklärt man nicht, man versucht, sich nach ihr zu richten."

Als ich darüber nachdachte, und mir bewusst wurde, dass Andere garnicht Jeanne d'Arcs Wesen ermessen könnten, bekam ich die intuitive Aufforderung, Jeanne d'Arc selbst zu befragen. Ich wählte dafür einen Zeitpunkt nach ihrer Hinrichtung. Hier ist das Ergebnis:
"Was könnte ich zu allem Geschehenen noch sagen, was ich nicht schon mehrfach gesagt hätte? Das Sterben war viel, viel schlimmer, als ich je gedacht hätte. Die alten Steinköpfe in ihren dunklen Roben sollten das, was sie anderen so frei zukommen lassen, zuerst einmal selbst erfahren! Es ist unvorstellbar, dass Menschen so grausam sein können. Und danach sind sie noch zu Tisch gegangen!

Dennoch ging es viel schneller, als ich befürchtete, weil es einen Moment gab, wo ich deutlich spürte, wie mir die LIEBE GOTTES den Weg aus dem Körper bahnte - so großartig war die HILFE und die GNADE, die mir zuteil wurden. Alle Schmerzen schwanden, und Jesus selbst nahm mich bei der Hand und führte mich aus den Flammen hinweg. Was dort also verbrannte, war nicht mehr ich, sondern nur noch der irdische Stoff, in den ich mich für einige Jahre gekleidet hatte. Und ich ließ ihn gern zurück. Genauso war es mir im allerliebsten LICHT von der Heiligen Katharina versprochen worden in der Nacht vorher, als ich schon wusste, was für ein Urteil mich erwartete und doch recht verzweifeln wollte. Und das tröstete mich und stärkte mich, so dass ich aufrecht gehen konnte und nicht elend war, wie sie wohl alle hofften, und mit fester Stimme sprechen konnte. Dafür war ich ganz besonders dankbar. Denn meine Beine wollten mich anfangs nicht so recht tragen.

Nun, wo soll ich anfangen? Wie ich mich selbst gesehen habe? Recht mutig war ich wohl, wenn ich bedenke, wie die anderen Frauen sich hielten, die Krieg und Schrecken erlebt haben und die ich dabei sah. Wohl meine ich, sie trauten dem geliebten VATER nicht, denn sie jammerten nur, anstatt selbst die Tat in die Hand zu nehmen, und sie beklagten ihr Schicksal und zweifelten gar an GOTT selbst und beschimpften Jesus, der sie nicht erretten wollte. Das hat mich damals zutiefst erschreckt und verwirrt. Es schien, als sei ihr Glaube nur für Schön-Wetter-Tage gemacht, aber wenn es denn darauf ankommt, war alles Gelernte und Aufgesagte schnell fort, wie vom Wind geblasen. So habe ich es im Herzen behalten und dabei beschlossen, niemals selbst gar so leicht im Glauben zu sein und so wankelmütig. Auf wen sollte sich denn der liebe GOTT hier auf der Erde verlassen? Selbst einen Priester sah ich verzweifeln. 

Aber ich kann sie auch nicht verurteilen, die armen Menschen, denn sie hatten ja nicht, wie ich, GOTT selbst erlebt, sondern ihn nur erzählt bekommen. Und das ist ein sehr großer Unterschied. Es ist, wie einem Blinden zu erklären, was die Sonne ist, damit er ihr folgen könne, sich darin zu sonnen, anstatt, wie ich, mit offenen Augen und offenem Herzen im hellsten Sonnenlicht zu tanzen. Allen wünschte ich solche Nähe, wie ich sie haben durfte, und wie ich sie jetzt immer habe, mehr noch! So konnte ich garnicht zweifeln, denn ich wusste ja Bescheid! Und der liebe, liebe VATER hatte mir ja gesagt, ich sollte nachsichtig sein, weil die Menschen so schwach sind, und wenn sie sehen, wie ich stark bin, wäre das für sie eine große Hilfe. Denn viele von ihnen müssten ja bald noch sterben. Von Herzen wollte ich ihnen helfen. 

Ich hatte sie ja alle so lieb. So hatte der liebste VATER mir auch gesagt, ich sollte sie alle so LIEBEN, wie Er selbst mich LIEBT, auch die, die mir Böses wollten, auch die Engländer selbst und auch die Burgunder, und auch die Richterherren und alle Herren Gelehrten, die mich befragen wollten, um meine Worte zu verdrehen. Und es war viel leichter, als ich es vorher gedacht hätte. Immer behielt ich dabei im Sinn, wie armselig sie doch eigentlich waren, nicht die WUNDER geschaut zu haben, die ich sehen durfte. Eigentlich waren sie doch alle im Geiste Kinder, gar keine Erwachsenen, oder gar große Leute, auch wenn sie deren Kleider trugen. Das merkte ich auch an manchen Fragen, nein, an vielen Fragen. Und ich hatte oft den Drang, zu lachen und zu scherzen, konnte sie ja nicht ernst nehmen, wollte sie aber auch nicht gegen mich wenden, weil sie sich selbst gar zu ernst nahmen! So hatte ich mich ganz in meiner Gewalt und konnte mit viel LIEBE und Verstehen auf sie eingehen. 

Nun so sage ich Dir, was mir der liebste VATER erzählte, wozu diese ganze Geschichte, die ich erleben musste, gut war. Jetzt nach allem ausgestandenen Leid sehe ich alles viel klarer und erfahre auch noch mehr als zuvor. Das wäre mir auch zu ängstlich gewesen, hätte ich es vorher erfahren sollen, und hätte es vorher auch nicht so recht glauben wollen:
Das, was ich zu tun hatte, war Vorbereitung für viele Jahrhunderte der künftigen Menschheitsgeschichte. Es war ein Lenken zur richtigen Zeit, so wie man einen Ochsenkarren beizeiten auf den Weg bringt, indem man an einer bestimmten Kreuzung abbiegt, sonst laufen die Tiere in eine ganz falsche Richtung. So wurde es mir gezeigt. Und der HIMMELSVATER hatte den Finger auf eine bestimmte Kreuzung gehalten und gesagt: Hier greifst Du ein. Tue genau, was ICH sage und kümmere Dich nicht darum, was die Menschen für Vorbehalte haben. ICH lenke alles in seine richtigen Bahnen. 
Und Er zeigte mir auch, was geschehen würde, wenn ich es nicht täte, dann nämlich würden noch viel mehr Menschen sterben müssen und auch der König selbst würde getötet, und es würde kein französisches Reich mehr geben. GOTT aber sagte, es müsste so sein, wie es vor unendlich langer Zeit beschlossen wurde. Und ich sah das große herrliche Reich mit seinem König an der Spitze ganz mächtig stark, und viele Könige folgten noch auf diesen, und noch später trugen die Mächtigen keine Kronen mehr, aber sie lenkten trotzdem noch das Reich. Und es gab keine Verhungernden mehr und keine Menschen mehr, die mit ihren kleinen Kindern auf der Straße leben mussten, und alle Hütten, auch die armseligsten, waren aus Stein. Aber immer noch führten die Menschen Krieg, viel schlimmer, als ich es je gesehen hatte...
So soll es sein, weil es MEIN WILLE ist, dass die Menschen ihr Schicksal frei wählen,"sagte der geliebte VATER, "das ist nur eine von vielen Stufen, und die Kriege nehmen dann ein Ende, weil die Menschen ihrer müde geworden sind und LIEBEN lernen, und alles wird von da an in FRIEDEN sein und wunderschön, so wie es im Paradies einst war, aber noch viel, viel schöner, weil alle wissen, dass es nun in Ewigkeit so bleibt. Und Du wirst Teil dessen sein und einst sagen können, Du hast es mit hervorgebracht..."

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