Genannt wurde mir die französische Fassung seines
Namens, wie angegeben, die - nach ihrer Flucht vor der Inquisition aus ihrem
Heimatland Spanien - zugleich Hinweis auf den Ort des einstigen Übertritts der jüdischen Familie
seines Vaters zum
katholischen Glauben war, nämlich in einer Kirche, die der MARIA geweiht
war. Aber auch seine Mutter, Renée de St. Rémy, entstammte einer Familie konvertierter Juden.
Beider Familien waren sehr wohlhabend.
Dies entnahm ich dem
dem schönen Buch
"Der Astro-Code des Nostradamus" (Manfred Dinde u. Horst
Bergmann, Knaur Taschenbuch Verlag), dem ich auch die meisten der
nachfolgenden Informationen über
Nostradamus' Leben entnommen habe, ergänzt durch Angaben aus einer schönen
und informativen Internetseite (http://www.nostradamus-heute.de/n
lebenslauf.htm):
Michel war der erstgeborene Sohn von insgesamt siebzehn Kindern, von denen
jedoch nur seine Brüder Bertrand, Jehan, Hector und Antoine nachgewiesen sind. Vermutlich
wurde er insgeheim nach orthodoxem jüdischen Ritus erzogen. Sein Großvater
mütterlicherseits soll seine Ausbildung übernommen haben und ihm Latein,
Griechisch, Hebräisch und Mathematik beigebracht haben. Auch dieser Großvater,
Jean oder Jaume de St. Rémy, als "Johannes von Jerusalem" Leibarzt des Titularkönigs
von Jerusalem, ist von Legenden umwoben und es soll auch von ihm
Prophezeiungen geben. Als dieser Leibarzt soll übrigens seine einzige Aufgabe
darin bestanden haben, den Originaltext der Offenbarung des Johannes aufzubewahren,
der die "Bibel" der Katharer gewesen sein soll, und ihn zu erhalten. Auch war er mit jüdisch-arabischer Astronomie und Astrologie
gut vertraut.
So war Michel vermutlich schon mit der Kunst der Prophezeiung und den
Geheimnissen der Sternenlehre aufgewachsen, und er trug ja auch später in
Avignon den
Beinamen "der junge Astrologe". Nur durch diese Erziehung konnte
erreicht werden, dass das geheime, damals aber außerordentlich lebensgefährliche
Wissen der Familie dem Erstgeborenen weitergegeben werden konnte, wie es so
üblich war, ohne dass das die Inquisition davon Kenntnis bekam.
Erst nach dem Tod des Großvaters 1518 wurde Michel auf eine öffentliche
Schule in Avignon geschickt, um die "sieben freien Künste" zu
studieren. Vermutlich lebte er dort bei seiner Tante Margarete, die mit einem
Kunstmaler verheiratet war. Der Besuch einer öffentlichen Schule war die Voraussetzung für ein Studium. An der Universität von Avignon
studierte er nun zuerst, wie damals üblich, das Trivium: Grammatik, Rhetorik,
Logik und danach das Quadrivium: Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie,
wobei letzteres sein Lieblingsfach gewesen sein soll; der Unterricht erfolgte
in Latein. Diese Fächer waren die Voraussetzungen für ein
Medizinstudium.
1520 wütete in Avignon die
Pest und die Universität musste geschlossen werden. Zwei Jahre später
schickten ihn die Eltern nach Montpellier, weil er in Avignon als gebürtiger
Jude von der Inquisition gefährdet war. Montpellier besaß zu jener Zeit die
renommierteste medizinische Fakultät in Frankreich. Seit 1376 besaß diese
Universität sogar das Privileg, jährlich den Körper eines hingerichteten
Verbrechers sezieren zu dürfen, damals eine Ungeheuerlichkeit.
Michel hatte viele
Talente. So beherrschte er neben dem heimischen Französisch - und vermutlich
im Geheimen auch Hebräisch - Latein, Griechisch und Spanisch,
später vielleicht sogar Arabisch. Ohne Mühe konnte er die kompliziertesten
Rechenaufgaben lösen. Von ihm wird berichtet, dass er ein phänomenales,
ja, ein fotografisches Gedächtnis hatte.
1525 erwarb er in
Montpellier das Bakkalaureat, den untersten akademischen Grad. Im selben Jahr
brach in Südfrankreich wieder die Pest aus. Während die Seuche wütete,
arbeitete er als Heilgehilfe und ging als solcher auch nach Narbonne,
Carcassonne, Toulouse, Bordeaux und Avignon. In dieser Zeit machte er sich einen Namen als
erfolgreicher Pestarzt, der mit unkonventioneller Behandlung viele Menschen vor dem Pesttod bewahren
konnte, und zwar mit Hilfe bestimmter Pulver und Pastillen, die er selbst aus blauem Ambra und
Rosenblättern zubereitete.
Am 23. Oktober 1529
konnte er nach Montpellier zurückkehren, um weiter zu studieren: theoretische
Medizin, Philosophie, Botanik und Pharmakologie. Ein Jahr darauf bestand er
seine Examen und wurde Doktor der Medizin. Jetzt änderte er auch seinen Namen
in die lateinische Fassung "Nostradamus". Aber noch zwei weitere
Jahre blieb er an der Universität von Montpellier als Assistenzarzt.
Dort lernte
er einen Kommilitonen kennen, den hoch begabten Franziskanermönch
Francois Rabelais, dem er fortan für viele Jahre eng verbunden blieb. Auch hatte er von nun an
enge Kontakte mit dem Franziskanerorden und war möglicherweise auch Mitglied
der Rosenkreuzer; es gibt sogar Mutmaßungen, dass er auch einen hohen Rang bei den
Templern innegehabt haben könnte.
Seine neuen Theorien,
insbesondere die Ablehnung des Aderlasses,
führen für ihn in Montpellier bald zu Schwierigkeiten, so dass er wieder auf
Wanderschaft ging. In Toulouse stellte er eine Zeitlang Kosmetika, Parfums und
Verjüngungselixiere her und praktizierte dann als Arzt in Bordeaux, La
Rochelle und wieder in Toulouse. Dort erreichte ihn eine Einladung des
berühmten Gelehrten
Julius César de
L'Escalle, genannt Scaliger, ihn in Agen zu besuchen. Scaliger gilt zu seiner
Zeit nach Erasmus von Rotterdam als der zweitgrößte europäische Philosoph.
1534 verließen darum Nostradamus und Rabelais zusammen Montpellier und gingen
nach Agen - damals ein Zentrum der Katharer, die die schrecklichen
Verfolgungen überlebt hatten.
Die Katharer, deren Bezeichnung zum Synonym für "Ketzer" geworden
war,
waren auf Befehl der Katholischen Kirche in früheren Zeiten von den
Tempelrittern nahezu ausgerottet worden; später ereilte die Templer ein
ähnliches Schicksal. Überlebende der Katharer wie auch der Templer wirkten
jedoch im Geheimen weiter.
Offiziell wollten
Nostradamus und Rabelais in Agen ihre Kenntnisse der griechischen und
lateinischen Sprache vertiefen; Nostradamus begab sich jedoch zu Scaliger, der wichtiges geheimes Wissen
besaß und dieses Wissen mit ihm teilte.
So erlernte er bei Scaliger unter anderem den Umgang mit
den bewährtesten Techniken seiner Zeit zur Verschlüsselung von Texten.
Verschlüsselungen wurden vielfach angewandt, um Vertraulichkeit in
schriftlichen Mitteilungen zu wahren, z.B. an Fürstenhöfen und auch im
Vatikan, denn mit Boten versandte Post, persönliche Mitteilungen und Notizen
war vor fremden Blicken nicht sicher. Dieses Wissen wandte Nostradamus vermutlich auch
später bei der Verschlüsselung seiner
"Prophezeiungen" an.
In Agens heiratete Nostradamus ein sehr
junges Mädchen, die ihm zwei Kinder gebar und mit der er offenbar sehr
glücklich war, bis seine junge Familie 1537 entweder der Pest oder der damals
zum ersten Mal auftretenden Dyphterie zum Opfer fiel, ohne
dass er sie retten konnte. Es dauerte lange, bis er über diesen tiefen
Schmerz hinwegkommen sollte. Darüber hinaus verlor er durch den Tod seiner
eigenen Familie auch seinen bis dahin legendären Ruf als Pestarzt, so dass
seine Praxis verfiel. Als sich ihm noch weitere Schwierigkeiten in den Weg
stellten, verließ er Agen. Vermutlich zog er danach wieder als
wandernder Arzt und Hersteller von
Arzneimitteln über
die Märkte Südfrankreichs, dann verliert sich seine Spur.
Erst 1544 tauchte er in
Marseille wieder auf. Die Autoren des Buches (Manfred Dinde u. Horst Bergmann)
vermuten,
dass Nostradamus während dieser Jahre in geheimer Mission für den Vatikan
inkognito den Orient bereist haben könnte, also als Geheimagent oder
Kundschafter, um z.B. Informationen über eine mögliche islamische
Unterstützung der Türken zu sammeln, die Europa in jener Zeit bedrohten, und
sie nehmen an, dass er in den orientalischen Ländern auch sein Wissen über Astronomie,
Astrologie, Prophezeiungen u.a. vervollständigte. Nachweise
über solch eine Mission sind aber nicht vorhanden.
In Marseille,
Aix-en-Provence, Salon-de-Provence, wie auch in Lyon arbeitete Michel nun
wieder als wandernder Pestarzt, zog während der entsetzlichen Epidemien von
einer Stadt in die andere, wie es die Not erzwang,
und konnte auch jetzt wieder viele Menschenleben
retten.
In jener Zeit begannen seine
Prophezeiungen und er übersetzte auch das Werk "Hyroglyphika" des
Horapollo, angeblich ein lateinisches Werk aus dem 5. Jahrhundert, vermutlich
aber eine Fälschung aus dem 14. Jahrhundert.
Im Februar 1547 starb sein
Vater. Nostradamus
hielt sich nun bei einem seiner Brüder,
Bertram de Notre Dame, in Salon-de-Provence auf, wo dieser Stadthauptmann war.
Auf Vermittlung des Bruders heiratete er dort am 26.11.1547 eine
junge kinderlose und vermögende Witwe, Anne Ponsard und kaufte auch ein Haus in der Stadt,
wo er eine Arztproxis eröffnete.
Für diese Stadt sollte er in späteren, reicheren Jahren als Wohltäter
wirken.
Aus seiner Ehe gingen insgesamt sechs Kinder hervor: 1551 Madeleine,
1553 César, 1556 Charles, 1557 André, 1558 Anne und 1561 Diane.
Möglicherweise unternahm Nostradamus nun eine Reise nach Italien, auf jeden
Fall war er nach 1550 wieder in Salon zurück und begann nun mit der
Veröffentlichung von Gesundheitsratschlägen, Schriften über Kosmetik,
Rezepten zur Herstellung von Potenzmitteln, Rezepten für Marmeladen, vor
allem von seinen berühmten Almanachen. Ab 1550 veröffentlichte er jedes Jahr
einen Almanach, der auch Prophezeiungen und Vorhersagen enthielt; 1552 schrieb
er sein erstes Kosmetik- und Kochhandbuch "Des Fardemens et
Confitures", das erst 1555 veröffentlicht wurde, und 1554 begann er mit
dem "Centurien", seinen bis heute berühmten Prophezeiungen. Viele
Veröffentlichungen folgten in den kommenden und späteren Jahren und mit
jeder stieg sein Ruhm und seine Popularität.
Mit der ersten Teilveröffentlichung dieser Prophezeiungen im Jahre 1555
verbreitete sich sein Ruhm als Prophet erstmals über ganz Europa. Die erste
Auflage widmete er der königlichen Familie.
Im Juli 1555 ließ die Königin Katharina
di Medici Nostradamus an den königlichen Hof kommen, und nach einer
vierwöchigen Reise traf er sie am 16.8.1556 zu einem längeren Gespräch, und
er sprach auch den König Henri II. Von beiden bekam er fürstliche
Belohnungen. Zwei Wochen später bestellte die Königin ihn wieder zu sich, um
für ihre sieben Kinder ein Horoskop zu erstellen. Er sagte, dass alle ihre
Söhne König werden würden, "bis auf einen", und dass sie alle
überleben würde, was später auch tatsächlich zutraf. Ebenso sah er in
seinen Centurien den Tod des Königs während eines Turniers voraus, durch
eine abgebrochene Lanze, die in sein rechtes Auge dringen würde, und warnte
ihn so davor.
Während seines Aufenthaltes
in Paris wurde er auch von vielen Adligen häufig konsultiert und zu
Festlichkeiten in ihre Paläste eingeladen. Für seine Konsultationen erhielt
er viel Geld und viele kostbaren Geschenke. Im August 1556 erkrankte er
schwer, und es gab Gerüchte über einen möglichen Giftanschlag, wenngleich
sein Sohn César später berichtete, dass es sich um einen Gichtanfall
gehandelt habe. Anfang Oktober desselben Jahres reiste er jedoch wieder nach
Salon zurück.
Am 1. Juli 1559 wurde der König tatsächlich auf die von Nostradamus
geschaute Weise auf den Tod verletzt und starb am 10. Juli nach schrecklichen
Qualen. Sein minderjähriger Sohn Francois II. übernahm die Regierung,
während seine Mutter Katharina di Medici für ihn die Staatsgeschäfte
führte. Durch diese erfüllte Prophezeiung stieg das Ansehen des Nostradamus
enorm.
Im Dezember 1559 besuchte ihn die Schwester des verstorbenen Königs,
Marguerite de Valois, sogar in Salon.
Mittlerweile tobten in
Frankreich die Religionskriege, und Nostradamus mietete 1561 in Avignon für
ein Jahr ein Haus, um gegebenenfalls mit seiner Familie schnell von Salon
dorthin fliehen zu können.
1565 besuchte Katharina di
Medici, im Rahmen einer Rundreise durch Frankreich, mit ihrem Sohn, dem
14jährigen Karl IX., Nostradamus in Salon, wobei der junge König ihn
symbolisch zu seinem Leibarzt und Berater ernannte.
Am 17. Juni 1566 beauftragte
Nostradamus, mittlerweile ein schwerkranker Mann, der vor allem an Wassersucht
litt, einen Notar mit seinem Testament und versammelte am 20. Juni seine
Familie und Freunde um sich, um sie zu beschenken und sich von ihnen zu
verabschieden. In der Nacht zum 2. Juli starb er in seinem Arbeitszimmer. Sein
Leichnam wurde am selben Tag in das Franziskanerkloster von Salon gebracht und
in der Klosterkirche beigesetzt. Seine Frau Anne sollte ihn um 18 Jahre
überleben. Erst im 17. Jahrhundert verloren sich die Spuren der
Familie.
Während der französischen Revolution wurde das Grab des Nostradamus
geöffnet und seine sterblichen Überreste entnommen und ein zweites Mal, und
zwar in der Dominikanerkirche von St.Laurent, beigesetzt, wo sie sich bis
heute befinden.
Im Jahre 1781 werden seine Prophezeiungen indiziert, weil sie den Untergang
des Papsttums voraussagen.
Heute ist das Interesse an Nostradamus ungebrochen, und seine Prophezeiungen
erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Sein
ehemaliges Haus in Salon-de-Provence, "La maison de Nostradamus",
kann bis heute besichtigt werden und beherbergt das Museum des
Nostradamus (http://www.provenceweb.fr/f/bouches/salon/salon.htm).
Auch ich besuchte es einst im Verlaufe eines Urlaubs, ohne damals zu ahnen,
dass ich mein eigenes Haus wieder betrat.
Dem Buch
"Der Astro-Code des Nostradamus" entnahm ich auch folgendes Zitat:
"Ob es an der Freundschaft zum Franziskanermönch Rabelais lag oder
ob es noch andere Gründe dafür gegeben hat - Nostradamus war seit seiner
Zeit in Montpellier immer eng mit den Franziskanern verbunden. In den letzten
Jahren seines Lebens war er mit dem Prior des Franziskanerklosters von
Salon-de-Provence eng befreundet. Dieser assistierte Nostradamus bei seinen
Sitzungen, in denen er Zeitreisen in die Zukunft unternahm. Auffällig ist
auch, dass Nostradamus nach seinem Tod ein Ehrengrab im Franziskanerkloster
von Salon bekam, wo man ihn wie einen Fürst, nämlich stehend, beerdigte.
Ebenfalls bemerkenswert ist, dass das Franziskanerkloster in Salon im Jahr
1566, also in seinem Todesjahr, die Prophéties (d.i. Nostradamus Werk
über seine Prophezeiungen.M.) noch vor der offiziellen Lyoner Gesamtausgabe
(1568) drucken ließ.
Könnte es sein, dass Nostradamus tatsächlich ein Franziskaner, d.h. ein
Laienbruder des Dritten Ordens dieser Gemeinschaft gewesen ist? Hätten die
Mönche allerdings einen einfachen Laienbruder wie einen Fürsten bestattet?
Diese Frage ist bis heute unbeantwortet."
Und ich stelle eine andere Frage: Könnte es sein, dass Nostradamus von GOTT
ebenfalls erfuhr - so wie ich heute, und wie es, neben weiteren meiner
Inkarnationen, auch Königin Luise von Preußen
wusste - , WER ER IN WAHRHEIT WAR und dass er dieses Wissen mit
dem Prior des Franziskanerklosters in Salon, offenbar sein engster Vertrauter
jener Zeit,
geteilt hatte?
Und mit Erstaunen erkannte
ich, dass ich zumindest die wichtigsten Orte, an denen dieser Mensch einst
lebte und wirkte, auch in meiner heutigen Inkarnation besucht hatte: unter
anderem das Elsass, aber vor allem die Provence mit ihren wunderschönen
Städten. In St. Rémy de Provence verbrachte ich mehrmals unvergessliche
Urlaubswochen, und dort besichtigte ich sogar das Geburtshaus des Nostradamus,
das noch heute erhalten ist! Damals wusste ich kaum etwas über seine
Person, aber das alte Haus bewahrte noch den Hauch vergangener Jahrhunderte in
seinen Mauern. Auch Avignon, Aix-en-Provence, Salon-
de- Provence, Montpellier und gewiss auch andere Orte seines Wirkens besuchte
ich, sogar Salon-de-Crau, wo er einst eine Zeitlang bei seinem Bruder und dann
in zweiter Ehe lebte; heute weiß ich, dass es nicht "zufällig"
ist, an welche Orte und Stätten ein Mensch kommt. Und ich liebte damals und
LIEBE auch heute noch die wunderschönen, mit einem spürbaren Zauber
umgebenen Landschaften der Provence sehr, aber auch das recht wenige, was ich
sonst von Frankreich noch sehen durfte.
Und auch von Nostradamus' Freund Rabelais hatten wir ein Buch zuhause -
Rabelais, dem Franziskanermönch, der dem Orden angehörte, den ich einst als Franz
von Assisi selbst gegründet hatte.
Und immer wieder finde ich bestätigt, was mir einst GOTT vermittelte:
Man kommt an keinen Ort, an dem man nicht schon einmal war - man trifft keinen
Menschen, den man nicht schon einmal kannte - und man trifft nicht einmal ein
Tier, das man nicht schon einmal kannte...
Am tiefsten
verwunderte mich jedoch die Tatsache, dass ich nicht nur Nostradamus,
sondern auch die Königin Katharina
di Medici war, beides Zeitgenossen! Und nicht nur das, sondern sie hatten sich
auch persönlich gekannt und geschätzt: Der Seher beriet den französischen
König Henri II. de Valois, dessen Gemahlin Katharina war, und nach dem von
ihm vorhergesagten Tode des Königs blieb er auch weiterhin Berater der
Königin. Sie rettete und schützte ihn nicht nur vor der Inquisition, sondern
besuchte ihn in späteren Jahren mit ihrem Sohn, dem König, sogar in seinem
Wohnort Salon-de-Provence! Danach unterstützte Katharina weiterhin seine
Witwe und seine Kinder und sorgte dafür, dass seine Töchter später mit
jungen Landadligen verheiratet wurden. Das berührte mich zutiefst. Inzwischen hatte ich auch von der Möglichkeiten von Parallel-Inkarnationen erfahren.
Nun las ich in einem Buch ("Der Heilige Gral und seine Erben" von
Lincoln, Baigent und Leigh, Orbis Verlag), dass Nostradamus ein Angehöriger
der Geheimgesellschaft "Prieuré de Sion" gewesen sein soll und als
solcher daran mitgewirkt hat, dass die Herren von Guise auf den französischen
Thron kommen sollten - d.h. er habe auch das französische Königshaus
ausspioniert, verraten und hintergangen. Mir aber ging dabei mein HERZ eng
zusammen, als Zeichen, dass dies nicht der Fall gewesen sein konnte.
Auf S. 138 des betreffenden Buches steht: "Ob die Guise und die Lothringer
bei ihren diversen Bemühungen von einer straff organisierten Geheimgesellschaft
oder einem Geheimorden unterstützt wurden, ist
schlechterdings nicht festzustellen. Zweifellos leistete ihnen ein
weitverzweigtes Netz von Mittelsmännern, Gesandten, gedungenen Mördern, Agents
provocateurs und Spionen nützliche Dienste. Nach de Sèdes Ansicht war einer
dieser Agenten Nostradamus, eine Meinung, die von manchen Prieuré-Dokumenten
erhärtet wird. Dass Nostradamus tatsächlich als Geheimagent für Franz I. von
Guise und seinen Bruder Karl, Kardimal von Lothringen, tätig war, ist
inzwischen hinreichend belegt. Unter dieser Voraussetzung hätte Nostradamus
seine Auftraggeber nicht nur über die Pläne und Schachzüge ihrer Gegner ins
Bild setzen, sondern - in seiner Eigenschaft als Astrologe des französischen
Hofes - auch in deren Privatleben, Eigenarten und Schwächen einweihen können.
Und aufgrund seiner Vertrautheit mit den Horoskopen der Mitglieder des
Königshauses wäre er sogar in der Lage gewesen, dessen Feinden günstige
Zeitpunkte für Mordanschläge zu benennen. Demnach wäre es auch möglich, dass
viele der Weissagungen des Nostradamus im engeren Wortsinne garkeine waren,
sondern geheime Botschaften, Zeitpläne, Anweisungen und 'Aktionsprogramme'
darstellten..."
Ja, möglich wäre das schon gewesen - aber es war nicht so! Denn Nostradamus
war ein Mann von Prinzipien und TREUE - und er beherzigte das Wichtigste, was
ein persönlicher Berater zu beachten hatte, nämlich er wahrte das
Stillschweigen des Arztes, die Verschwiegenheit des persönlichen Astrologen und
die TREUE des in die intimsten Geheimnisse des Auftraggebers Eingeweihten!
Wäre es anders gewesen, Katharina di Medici hätte es erkannt! Auch sie hatte
noch andere Berater und eigene Astrologen, und auch sie war durchaus in der
Lage, eigenes WISSEN zu erlangen, denn gewiss hatte sie auch die Begabung der
Hellsichtigkeit - und sie war immer auf der Hut, denn sie wusste genau, dass die
Herren Guise den Thron anstrebten! Vielleicht hat sie niemandem mehr wirklich
vertraut...
dennoch muss sie Nostradamus sehr geschätzt haben, auch in persönlicher
Beziehung, dass heißt, dass sie ihm TRAUTE, und das ihr VERTRAUEN nie
missbraucht wurde!
Ich meine, auch in Zeiten persönlicher und emotionaler Beliebigkeit gab es
durchaus noch Menschen, die sich edlere Prinzipien bewahrt hatten! Und die
Tatsache, dass Katharina all ihre Widersacher überlebte, muss keineswegs
bedeuten, dass sie die Anderen noch an Heimtücke und Mordlust übertraf - ich
meine, dass sie ihre AUFGABE erfüllte und GOTT sie führte - und vermutlich war
sie trotz allen Kalküls im HERZEN ein sehr gläubiger, vielleicht sogar ein
gütiger Mensch - auch an dem Edelmut gemessen, mit dem sie mit Diane de
Poitiers nach dem Tode ihres Gatten umging! Hier war durchaus ein Mensch mit
Größe!
Wenn ich mich auch nicht im
einzelnen mit den Prophezeiungen des Nostradamus auseinandergesetzt habe, so
besitze ich dennoch zwei Bücher darüber, die ich jedoch bisher nur kurz
durchgeblättert hatte. Nun überflog ich sie erneut, um einen Eindruck von
dem Werk des Sehers zu bekommen. Dieses Werk ist schon sehr erstaunlich. Es
umfasst Vorgänge, die er geschaut hatte, die aber, von ihm aus gesehen, in
die unmittelbare, fernere und fernste Zukunft reichten! Offenbar schaute er
die künftige Entwicklung der Menschheit in all ihren entsetzlichen
Verstrickungen in Krieg und Leiden, und das, was er schaute, reichte bis in
unsere Gegenwart und weit darüber hinaus! Es waren Dinge, die er nicht deuten
konnte, denn es gab zu seiner Zeit keine Worte und Begriffe für die
technischen Erfindungen späterer Jahrhunderte; aber seine Umschreibungen
lassen keinen anderen Schluss zu, als dass es sich um solche handelte.
Fast all seine Gesichte
betrafen entsetzliche Dinge, wie Kriege, Unglücke, Sterben, Schrecken,
Entsetzen. Solche Schrecken beherrschten auch sein eigenes Leben in einer Zeit
immer wiederkehrender Pestepidemien und anderer tödlich wütender Krankheiten
sowie der Religionskriege und der ständig drohenden Inquisition. Auch
Nostradamus selbst, der erfolgreiche Pestarzt, litt ja grausam, hatte
er doch seine erste Familie durch eine
tödliche Seuche verloren. All diese Gesichte schaute er offenbar direkt, als ein
Augenzeuge dieser Vorgänge. Wie mussten die modernen Kriege mit ihren
irrsinnigen Vernichtungswaffen auf einen Menschen des 16. Jahrhunderts gewirkt
haben? Er hat gewusst, dass die Menschheit auf solch eine Entwicklung
hinsteuerte, dass es WAHRHEIT war, was er dabei erlebte, und er sah es als
seine Pflicht an, vor dieser Entwicklung zu warnen. Er wusste, dass es seine
AUFGABE war, GOTTES WORT den Menschen zu bringen - als direkte Aufforderung
zur Umkehr, zur Hinwendung zurück zu GOTT!
Er erfüllte diese AUFGABE,
indem er seine Prophezeiungen Mitte des 16. Jahrhunderts in gedruckter Form
veröffentlichte. Zu jener Zeit erforderte ein solches Vorhaben einen
ungeheuren Mut, denn die Inquisition wütete noch in ganz Europa und bedrohte
Jeden, der über Fähigkeiten wie die seinen verfügte, mit dem Tod auf dem
Scheiterhaufen. Und doch blieb er unerschrocken. Als Vorsichtsmaßnahme
jedoch verschlüsselte er die Schilderungen seiner Wahrnehmungen und
veränderte auch die Reihenfolge der Gesichte, um sie für den Unwissenden undurchschaubar zu
machen. Dabei erklärte er, dass die Menschen erst im Nachhinein, nach ihrer
Erfüllung, wissen würden, dass er die Geschehnisse jeweils vorhergesagt
hatte.
Er fasste die Worte in
verschlüsselten, meist schwer zu interpretierenden, sich reimenden Vierzeilern zusammen, die
er jeweils zu etwa 100 Versen vereinte, den "Centurien". Insgesamt
gibt es elf Centurien, unterteilt in drei Abschnitte mit jeweils einer Vorrede
bzw. einem Anhang aus seinem Nachlass.
So haben viele Generationen
von interessierten Forschern sich eingehend mit den Schriften des Nostradamus
befasst und seine Worte immer wieder hin und herbewegt, manchmal so, dann
wieder anders deutend. Und sie fanden die Entsprechungen seiner
verschlüsselten Berichte im geschichtlichen Geschehen der Vergangenheit, der
Gegenwart und der Zukunft, oft voneinander abweichend, weil die Zeilen ganz
unterschiedlich interpretiert werden können.
Auf die Inhalte der
Prophezeiungen möchte ich
nicht weiter eingehen - jeder kann sie und ihre unterschiedlichen Deutungen in
der entsprechenden Literatur
nachlesen.
Ich selbst besitze die
Bücher "Die Prophezeiungen des Nostradamus" (1993 Gondrom Vlg. Gmbh
& Co.KG, Bindlach, Zusammenstellung vom Herausgeber Helmut Werner,
Frankfurt), dem ich einige Angaben für diese Kurzbeschreibung entnahm, und
"Nostradamus - Prophetische Weltgeschichte" (übersetzt und gedeutet
von Dr. N. Alexander Centurio, 1977 Turm Vlg. Bietigheim/Württ.) Beide Werke
umfassen auch die Prophezeiungen und ihre Deutungen. Damit habe ich mich aber
nicht weiter beschäftigt.
Viele meiner Angaben, insbesondere über das Leben des Nostradamus, entstammen
aber auch dem schönen Buch "Der Astro-Code des Nostradamus"
(Manfred Dinde u. Horst Bergmann, Knaur Taschenbuch Verlag).
Eine sehr
schöne, zeitlich und inhaltlich klar gegliederte Internetseite (http://www.nostradamus-heute.de/n
lebenslauf.htm) habe ich ebenfalls für meine Schilderung
herangezogen, s.o. Die Verwendung der hier wiedergegebenen Zitate wurde vom Autor der website "www.nostradamus-heute.de", Herrn Reinhard Mussik, zwar gestattet, der Autor legt jedoch Wert auf den Hinweis, dass diese Zitate nicht, wie meine eigenen Texte, frei kopierbar sind, sondern dass die Rechte weiterhin bei ihm bleiben. Mein copyright wurde sinngemäß den Rechten zitierter Autoren entsprechend ergänzt.
Im Brockhaus
Conversations-Lexikon von 1853 steht über ihn folgender Eintrag:
"Nostradamus, ein berühmter Astrolog, hieß eigentlich Michel Notre-Dame
und stammte aus einer ehemals jüdischen Familie. Er wurde 1503 zu St.-Rémy
in der Provence geboren, studierte Medizin, legte sich dann auf Quacksalberei
und fiel zuletzt auf die Astrologie. Seine Prophezeiungen, die er, aus seiner
Abgeschiedenheit zu Salon, in gereimten Quatrains zu ganzen Hunderten in die
Welt ergehen ließ, erregten durch ihren Ton und ihre Dunkelheit großes
Aufsehen. König Heinrich II. von Frankreich, dessen Tod man später in einer
der Prophezeiungen des N. angedeutet finden wollte, machte ihm sehr
ansehnliche Geschenke, und Karl IX. ernannte ihn zu seinem Leibarzt. Die
angesehendsten Personen besuchten ihn zu Salon; doch fehlte es auch nicht an
Leuten, die seiner Prophezeiungen spotteten. Er starb zu Salon 1566. Noch 1781
wurden seine Prophezeiungen von dem päpstlichen Hofe verboten, weil der
Untergang des Papsttums darin verkündet wird."
Im Brockhaus-Lexikon von 1985 lautet sein Name: "Michel de
Notredame".
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